Fastenwandern

Fasten als (heute freiwilliger, früher aus der Not geborener) Verzicht auf Nahrung über einen bestimmten Zeitraum gehört zur menschlichen Natur dazu. Die Evolution hat uns dazu ausgestattet, tagelang ohne äußere Nahrungszufuhr auskommen zu können und dabei trotzdem leistungsfähig zu sein. Etwa zu Zeiten der Höhlenmenschen, die hungrig auf der Jagd körperliche Höchstleistungen vollbracht haben. Oder unsere näheren Vorfahren um den März herum, als die Vorräte des letzten Jahres aufgebraucht waren, sie aber dennoch die Äcker bereiten mussten. In diesen Fällen hat der Körper statt auf die äußere Ernährung auf eine Ernährung von Innen umgestellt und seine Energie aus den körpereigenen Reservedepots bezogen. 

Diese Fähigkeit haben wir bis heute. Vielleicht zwingt uns keine Not mehr zum Fasten – doch als körperliche Reinigung und geistige Klärung erfreut sich der auf einen bestimmten Zeitraum, zumeist fünf Tage bis zehn Wochen, definierte Nahrungsverzicht, wachsender Beliebtheit. Die Kombination mit der sanften Ausdauerbewegung des Wanderns in einer natürlichen Umgebung hat sich dabei als besonders wohltuend herausgestellt.

Was ist Fastenwandern?

Fastenwandern ist genau das, was der Begriff bezeichnet: Der Mensch wandert, während er fastet. Die Fastenart – vom strengen Wasserfasten, bei dem man null Kalorien zu sich nimmt, bis zum moderaten Fasten nach Buchinger, wo Gemüsesäfte und -suppen zugelassen sind, steht dabei nicht im Vordergrund. Ebenso wenig das reine Abnehmen, auch, wenn es der bekannteste und wohl auch erwünschteste Haupteffekt vom Fasten ist. Schließlich fällt die Kalorienbilanz negativ aus, indem der Mensch keine Energie zu sich nimmt und durch die zusätzliche Bewegung noch mehr Energie als sonst verbraucht. 

Vor allem aber dient das Fasten, also der bewusste, mehrtägige Verzicht auf feste Nahrung, der Reinigung des Körpers sowie der Klärung des Geistes. Die monotone Bewegung des Wanderns inmitten wunderschöner Natur kann die Kontemplation und Inspiration, die sich dabei einstellt, noch verstärken. Beim Fasten ist der Mensch ohnehin auf sich selbst und seine körperlichen Vorgänge zurückgeworfen. Auch stellen sich verstärkt Sinnfragen. Beim Wandern, ohne dass der Körper mit dem Wunsch nach oder der Aufnahme bzw. Verdauung von Nahrung beschäftigt ist, kann der Mensch wieder eins werden mit der Natur und sich damit als Teil eines großen Ganzen begreifen, kurz: Sinn finden.

Auch kann die regelmäßige, sanfte Bewegung über die eine oder andere Fastenkrise hinweghelfen. Kurz: Fastenwandern ist Fasten mit Wandern, wobei die körperliche Betätigung des Wanderns die positiven Aspekte des Fastens, ob physischer oder psychischer Natur, noch verstärken kann.

Der Ursprung des Fastenwanderns

Fasten ist nicht zuletzt in unserer heutigen Überflussgesellschaft eine ideale Art, sich auf sich selbst und die Bedürfnisse des eigenen Körpers zurückzubesinnen. Es wird vielen schwer fallen zu glauben, mit wie wenig der Körper eigentlich auskommt!

Fasten ist der optimale Start für eine Ernährungsumstellung, weil der Körper gewissermaßen wieder auf null gesetzt wird. Zudem lassen sich mit dem Fasten innerhalb kurzer Zeit einige überflüssige (Winter-)Kilos wieder loswerden, auch wenn betont werden muss: Fasten ist keine Diät. Fasten ist so viel mehr, reinigt den Körper und klärt den Geist.

Fasten geht, wie eingangs erwähnt, zurück auf Notlagen, als keine Nahrungsmittel vorhanden waren, der Mensch aber dennoch leistungsfähig sein musste. Die klärende Wirkung auf den Geist machen sich viele Weltreligionen zu Nutze: Ob Christentum oder Judentum, ob Islam oder Buddhismus – Fasten gehört zu einem religiösen Jahr einfach dazu. 

Fasten für die Gesundheit, gepaart mit Bewegung an frischer Natur, wurde wissenschaftlich zuerst von dem schwedischen Arzt Lennart Edrén propagiert. Es war nicht nur überzeugt, dass Fastenwandern ungefährlich sei, sondern den Körper sogar leistungsfähiger machen würde. Ein Effekt, den jeder Faster schon am eigenen Leib erlebt hat. Schließlich fällt Ausdauerbewegung (im Gegensatz zu Mobilisation von Schnellkraft) nie so leicht wie im Fasten!

In den fünfziger Jahren wanderte Edrén täglich 50 Kilometer, während er ausschließlich Quellwasser zu sich nahm. Diese Erfahrung beeindruckte ihn derart positiv, dass er das Experiment später mit einer Gruppe wiederholte. Er machte eine zehntägige Wanderung von Göteborg nach Stockholm, während lediglich Wasser sowie Obst- und Gemüsesäfte als Nahrung dienten. Die Teilnehmer berichteten später von einem revitalisierenden Effekt dieser ersten medizinisch geführten Fastenwanderung.

Trotz weiterer positiver Versuche dauerte es bis in die 1980er-Jahre, als der deutsche Theologe Christoph Michl seine Erfahrungen in dem Buch „Fastenaktionen – Hungermärsche“ zusammenfaste. Nicht zuletzt der von ihm gegründete Fastenwanderverein hat dieser ebenso günstigen wie effektiven Form der Regeneration zu größerer Popularität verholfen.

Wie geht Fastenwandern?

Erstfaster führen idealerweise keine Fastenwanderung auf eigene Faust durch. Gibt der Hausarzt aber grünes Licht für das Fasten, steht einer geführten Fastenwanderung nichts mehr im Wege. Die Angebote hierzu sind mittlerweile zahlreich, insbesondere für Gruppen. Hier eint alle Teilnehmer die Neugier, zu erfahren, wie es sich anfühlt, einen vordefinierten Zeitraum über ohne Nahrung auszukommen und dabei dennoch aktiv zu sein. Sie möchten Natur erleben und zu ihren grundlegenden körperlichen Bedürfnissen zurückkehren. Manche eint die Suche nach spiritueller oder religiöser Erfahrung, bei anderen steht eher der medizinisch-körperliche Aspekt im Vordergrund. Es gibt Fastenwanderungen für Singles, Hundebesitzer und und und. 

Allen geführten Fastenwanderungen ist gemein, dass die von einem erfahrenen Fastenleiter begleitet werden. Dieser weiß ganz genau, was in den einzelnen Phasen des Fastens durchgemacht wird, kann bei Fragen zur Seite stehen, motivieren, und, wenn nötig, auch eingreifen, indem bei einer eventuellen Kreislaufkrise etwas Tee mit Honig oder Haferschleim verabreicht wird. Er ist medizinisch geschult und weiß, welche körperlichen, insbesondere vom Erstfaster als ungewöhnlich empfundenen Reaktionen normal sind, kann im Notfall aber auch entscheiden, wenn das Fasten abgebrochen werden muss.

Fasten und Wandern ist ideal für alle, die wieder fit werden wollen. Das Besondere an der Kombination ist Fettgewebe wird abgebaut und Muskelgewebe aufgebaut. Die Verbindung dieser beiden wundervollen einfachen und dabei so wirksamen natürlichen Therapieansätze zeigen Ergebnisse, die deutlicher über die ohnehin schon beeindruckenden Einzelwirkungen beider Methoden hinausgehen. Doch auch wenn das Zusammenspiel über jede Einzelmethode weit hinausreicht, bleibt Fasten-Wandern doch Fasten mit all den schon für diese Tradition gut belegten Heilungsmöglichkeiten.

Fasten-Wandern bleibt aber auch Wandern und schließt an Fülle guter Erfahrungen an, die sich in den entsprechenden Äußerungen großer Geister bezüglich ihrer Wandererfahrungen berührend spiegeln.  „Gehen ist des Menschen beste Medizin“, sagte Hippokrates von Kos, jener große griechische Arzt, der von  ca. 460 bis ca. 370 v. Chr. lebte und die Medizin bis in die  Neuzeit mitprägte. Studien verraten, dass  langsame, genüssliche Bewegung sehr wirksam ist. In bewusstem langsamen Gehen liegt sogar ein besonderer Wert. Die nur ganz langsam gehen, aber immer den rechten Weg verfolgen, können viel weiter kommen als die, welche laufen und auf Abwege geraten. „Rene Descartes ( 1596 – 1650)“

Wie ist der Ablauf beim Fastenwandern?

Geführte Fastenwanderungen in der Gruppe sind in der Regel auf die Länge etwa einer Woche ausgelegt. Dabei lässt der Fastenleiter den Fastenden nie allein. Er bespricht, eventuell auch per E-Mail, die Vorfastentage, die von jedem Teilnehmer zu Hause individuell vorbereitet werden. Den ersten sowie zweiten Fastentag samt initialer Darmentleerung (wichtig, um keine Hungergefühle mehr zu verspüren) verbringt man oft schon in der Gruppe. Zumeist stellt sich körperliches Wohlbefinden ab dem dritten Vollfastentag ein.

Manche Gruppen nehmen deshalb erst ab hier die eigentliche Wanderung in Angriff. Auch das gemeinsame Fastenbrechen geschieht in der Gruppe, zudem gibt es eine Anleitung für die kritische Zeit danach, in welcher der unerfahrene Faster dazu neigt, sofort wieder in alte Ernährungsgewohnheiten zurückzufallen.

Welche Fastenkuren eignen sich zum Wandern?

Ob Heilfasten nach Buchinger, Saft-Fasten mit Obst- und Gemüsesäften oder Wasserfasten – die meisten klassischen Fastenarten lassen sich problemlos ins Fastenwandern integrieren.

Wer auf eine spezielle Fastenart wie etwa die Mayr-Kur setzt, muss darauf achten, die Zutaten, hier: weiße Semmeln, im Proviant zu haben bzw. zu wissen, dass sie im nächstgelegenen Wirtshaus vorrätig sind.

Das zurzeit so populäre intermittierende Fasten, auch als Intervallfasten bekannt, ist im Grunde eigentlich nur eine Verschiebung von Esszeiten, weshalb es nicht zu den klassischen Fastenarten zählt und hier nicht näher behandelt werden soll. Natürlich lässt sich auch wandern, während man intervallfastet. Hier muss sichergestellt werden, dass zu den Essenszeiten entweder der passende Proviant oder eine entsprechende Restauration bereitsteht. 

Gemeinsam ist allen Fastenarten, dass viel getrunken wird. Je nach Wanderroute kann dies bedeuten, dass viel Trinkwasser (oder Tee, Säfte, Brühe etc.) ins Gepäck gehören. Ein erfahrener Fastenleiter plant die Tagesroute jedoch so, dass das Gepäck von jedem zu bewältigen ist bzw. in zuverlässige Wirtshäuser eingekehrt wird, wo man auch nicht seltsam angeschaut wird, wenn man nur einen Tee bestellt.

So richtet sich die Wahl der Fastenkur nicht primär nach dem Wandern, sondern nach dem Faster. Ist er Erstfaster oder schon fastenerfahren? Wie ist es um seine körperliche Grundkonstitution bestellt? Bestehen Vorerkrankungen, ist er übergewichtig etc.

Anfängern fällt meist eine moderate Fastenart wie etwa das Schrotfasten leichter, da hier nicht komplett auf jegliche Nahrung verzichtet wird. Nicht zuletzt entscheiden über die Fastenart aber auch die persönlichen Vorlieben der Fastenden. Die verschiedenen Anbieter haben sich zumeist auf ein oder zwei bestimmte Fastenarten spezialisiert, zum Beispiel Heil- und Basenfasten.

Warum Fastenwandern?

Fastenwandern vereint die Vorteile einer Fastenkur mit Bewegung an der frischen Luft und Entspannung in wunderschöner Natur. Dabei profitiert sowohl das Wandern vom Fasten als auch das Fasten vom Wandern. Während durch das Wandern die Sauerstoffzufuhr des Körpers erhöht und die Reinigung des Geistes durch verstärkte Selbstbesinnung befördert wird, entlastet das Fasten den Stoffwechsel. Der Verzicht auf Nahrung gepaart mit der regelmäßigen Bewegung beschleunigt das Entgiften und das Freisetzen neuer Energien.

Gehen ist des Menschen beste Medizin.

Man kann sagen, dass sich hier ein Traumpaar gefunden hat: Das Erlebnis, das mit einem Mal alles so leicht ist und so einfach fällt, sowie die Erkenntnis der vorhandenen Lebensfülle aus sich selbst sind die wohl essenziellsten Erfahrungen, die ein Mensch bei einer Fastenwanderung machen kann. Manchmal fällt ihm sogar die Lösung für ein lange herumgetragenes Problem ein, denn der Geist kann sich in der freien Natur entfalten, ohne beschwert zu werden von einem Körper, der in etwa 70 Prozent seiner Energie für die übliche Verdauungsarbeit aufwenden muss. Die Energie steht jetzt für anderes, neues zur Verfügung.

Seelische Bedürfnisse zeigen sich + Ängste und Sorgen „dürfen“ aufsteigen + Probleme verlieren den Schrecken oder führen zu einer Entscheidung + Träume zeigen Unbewusstes auf + Belastendes kann sich lösen + Ruhe und Ausgeglichenheit stellen sich ein + Persönliche Entwicklung fällt leichter + Fasten führt in die Mitte.

Körperlicher Reinigungsprozess + Erhöht die Abwehrkraft + Steigert die Ausscheidung von Giftstoffen und Schlacken + Schmerzen werden weniger oder verschwinden ganz + Beweglichkeit und Spannkraft steigen + Kraft und Energie werden mehr + Körpergefühl wird intensiver und sensibler + Immunsystem wird gestärkt + Gewichtsverlust.

Gedanken werden positiver und klarer + Lebensfreude zeigt sich + Sinne werden geschärft + Energie und geistige Frische werden spürbar + Entscheidungen fallen leichter + Wahrnehmung wird geschärft + Zeitgefühl verändert sich + Fokus richtet sich auf Schönes.

Ist Fastenwandern gesund?

Fasten ist bis heute nicht unumstritten, oftmals auch wegen unzureichender Informationen über die körperlichen und seelischen Vorgänge beim Fasten. Dennoch erkennen immer mehr Ärzte die positiven Wirkungen des Fastens auf den Körper an. Manche gehen so weit zu behaupten, es handele sich um eine Operation ohne Skalpell.

Fasten ist in der Lage, den Körper zu re-setten, fast bis zum gesundheitlichen Urzustand zurückzuversetzen. Aus diesem Grund kann Fasten beispielsweise hartnäckige Allergien oder Entzündungen kurieren oder zumindest stark lindern. 

Darüber hinaus hat Fasten eine starke Wirkung auf die Psyche. Allem voran steht die Erkenntnis, wie wenig der Körper zum Leben benötigt. Das Vertrauen in die körpereigenen Regulationsmechanismen wird größer, existenzielle Ängste körperlicher Natur lassen nach. Der Geist ist beim Fasten sehr aktiv, zumeist hat der Fastende rege Träume. Je nachdem, unter welchen Belastungen er gerade steht, kann es auch passieren, dass alte psychische Wunden noch einmal aufbrechen – nur aber, um geheilt zu werden.

Dies kann manchmal ganz einfach wegen der Zeit geschehen, die der Fastende dazu hat, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Zwar kann Fasten in den Arbeitsalltag integriert werden – ein Urlaub, noch dazu bewegt in der Natur, verstärkt die positiven Wirkungen des Fastens jedoch immens. Auch, weil der Fastende für alles ein bisschen mehr Zeit benötigt als üblich. Das macht Fastenwanderungen zu gelebter Entschleunigung, wobei der Stress des modernen Lebens hinter sich gelassen wird.

Was ist beim Fastenwandern zu beachten?

„Was sind häufige Fehler beim Fastenwandern?“, wird sich so mancher Fastenwillige fragen. Wer noch nie gefastet hat, sollte sich in eine professionell geführte Gruppe begeben. Zu schnell macht der unerfahrene Fastende Fehler, allen voran, dass er sich überschätzt. Beim Fasten gilt: In der Ruhe liegt die Kraft. Ein erfahrener Fastenleiter ist mit den körperlichen und psychischen Vorgängen des Fastens vertraut und kann im Bedarfsfall steuernd eingreifen. Davon, auf eigene Faust unbekannte Routen zu erkunden, ist für den ungeübten Fastenwanderer ebenfalls abzuraten.

Ein weiterer häufiger Fehler ist es, den Flüssigkeitsbedarf des fastenden Körpers zu unterschätzen. Während der Fastenzeit, noch dazu, wenn sie mit Bewegung kombiniert ist, wird ein Vielfaches davon getrunken wie sonst. Jedoch keinesfalls Kaffee, Softdrinks oder gar alkoholische Getränke. Auch die geleibte Zigarette muss, zumindest auf Zeit, zu Hause bleiben. Alles weglassen, was nicht lebensnotwendig ist, lautet eine Fastenregel. Dieser (temporäre) Verzicht kann sich zusätzlich auch auf den Medienkonsum etc. erstrecken. Fasten soll Freiräume schaffen!

Auch die vorschnelle Rückkehr zur Normalkost ist ein häufiger Fastenfehler, der den Erfolg der gesamten Fastenkur gefährden kann. In einer geführten Gruppe wird gemeinschaftlich das Fasten gebrochen – und für die Nachfastentage gibt es eine detaillierte Anleitung zum Kostaufbau. Apropos Gruppe: Auf eigene Faust zu fasten ist nicht nur fehleranfällig – auch ist in der Gruppe die Motivation höher.

Für wen ist Fastenwandern nicht geeignet?

Für das Fastenwandern gilt, was für das Fasten allgemein gilt: Nicht fasten sollten Kinder und Jugendliche sowie Schwangere und Stillende. Auch, wer an Esssucht oder Bulimie leidet, darf nicht fasten. Anderweitig körperlich und seelisch Erkrankte müssen vor einer geplanten Fastenwanderung Rücksprache mit ihrem Arzt halten. Nicht selbstständig fasten darf, wer an einem zu niedrigen/zu hohen Blutdruck, an Krebserkrankungen oder erheblichem Übergewicht leidet. Wer zu diesem Personenkreis gehört, begibt sich nach dem Okay seines behandelnden Arztes am besten in eine Fastenklinik. Hier wird unter engmaschiger, individuell abgestimmter medizinischer Aufsicht gefastet. Viele Fastenkliniken bieten auch Fastenwanderungen an, wobei die Wanderungen jeden Nachmittag oder Abend wieder zurück in die Klinik führen und im Regelfalle nicht aushäusig übernachtet wird.

Welche Ausrüstung benötige ich für das Fastenwandern?

Zur Fastenwanderung wird eine normale Wanderausrüstung, inklusive stabilem Schuhwerk, Insektenschutz etc. benötigt. Da Fastende auch über die Poren entgiften, haben manche das Bedürfnis, sich häufiger frisch zu machen. Entsprechende Hygieneprodukte, eventuell auch Wechselwäsche, gehören ebenso ins Fastengepäck wie die zusätzliche Flasche für Wasser oder Kräutertee.

Wie viel kostet Fastenwandern?

Die Preise für geführte Fastenwanderungen variieren von Anbieter zu Anbieter stark. Es ist ein Unterschied, ob man sich zu geführten Wanderungen an seinem Wohnort trifft und abends im eigenen Heim übernachtet, oder in eine Fastenklinik mit geschultem medizinischem Personal eincheckt. Fünf Fastentage samt Einführungsabend, tägliche Wanderungen, Vorträge und Beratungen am Großstadt-Wohnort sind schon für knapp 200 Euro zu haben, während der Gesundheitsurlaub mit 7 Übernachtungen in der Fastenklinik/dem Fastenhotel in landschaftlich reizvoller Umgebung auch mit 1.500 Euro zu Buche schlagen können.

Die wichtigsten Fastenmethoden

Es gibt viele verschiedene Fastenmethoden zur Auswahl. Für welche Fastenform auch immer Sie sich entscheiden, am besten Sie informieren sich vorab bei einem Fasten Beglieter, um die richtige Methode und Rahmenbedingungen für Sie zu definieren, um die erwünschte Wirkung auch zu erzielen.

Übernimmt die Krankenkasse die Kosten des Fastenwanderns?

Im Rahmen von §20 SGB V sind die gesetzlichen Krankenkassen dazu aufgerufen, jene Präventionsleistungen zu unterstützen, die den allgemeinen Gesundheitszustand ihrer Versicherten erhalten bzw. verbessern. Fastenwanderungen gelten als Präventionsreisen, woran sich die gesetzliche Krankenkasse mit etwa 75 Euro („Präventionszuschuss“) beteiligen kann.

Medizinisch indiziertes Fasten stellt einen anderen Fall dar. Bei privaten Kassen gelten die jeweils bei Vertragsabschluss vereinbarten Bedingungen. Manche Krankenkassen bieten eigene Heilfastenreisen an, wobei der Eigenanteil der Mitglieder auf ein Minimum beschränkt ist. Fragen Sie Ihren Reiseanbieter oder Ihre Krankenkasse!

Fastenwandern in Deutschland

Deutschland ist ein Wanderparadies – auch für Fastende. Laut Deutscher Fastenakademie ist Fastenwandern in Deutschland in jeder Region möglich und populär. So etwa sind in Norddeutschland die Nordsee mit Sylt sowie die Ostsee mit Rügen und Usedom am beliebtesten. In Ostdeutschland wird gern durch das Erzgebirge gewandert, dicht gefolgt von, Harz, Thüringer Wald und Fichtelgebirge, währen in Mitteldeutschland Rhön, Pfalz, Taunus, Spessart und Odenwald hoch im Kurs stehen. In Westdeutschland fastenwandert man in Weserland und Westerwald, aber auch im Bergischen Land, den Vogesen und der Eifel. In Süddeutschland locken Schwarzwald, Bodensee, Allgäu und Bayrischer Wald.

Fastenwandern in Österreich

Auch Österreich ist ein Eldorado für Wandernde. Die Wege beim Fastenwandern in Österreich führen hier am allerliebsten durch das Burgenland, Steiermark und Tirol, aber auch das Waldviertel mit dem malerischen Thayatal und das sonnig-südalpine Kärnten mit dem Wörthersee erfreuen sich bei Fastenwanderern großer Beliebtheit.

Kann ich auch zu Hause fasten und wandern?

Es ist möglich, auch zu Hause zu fasten und zu wandern. Als Erstfaster jedoch bitte nicht auf eigene Faust. Regionale Angebote zum geführten Fastenwandern direkt vor der eigenen Haustür sind mittlerweile nahezu überall zu finden. Falls es dieses Angebot noch nicht gibt, gilt es, kreativ zu werden. Was etwa spricht dagegen, den Fastenleiter der örtlichen Volkshochschule anzusprechen, ob er nicht auch Wanderungen in sein Programm aufnehmen möchte?

Fazit: Fastenwandern

Fastenwandern ist die ideale, sich gegenseitig bestärkende Kombination der Vorteile des Fastens und der des Wanderns. Unter fachkundiger Anleitung ausgeführt, kann eine Fastenwoche zur körperlichen wie auch seelischen Regeneration beitragen, alten Ballast abwerfen und neue Energien tanken lassen. Der Körper wird entlastet, der Geist klärt und erfrischt sich. Umgeben von der Natur gelingt es dem Fastenwandernden, zurück zu sich selbst zu finden und sich darauf zu besinnen, was im Leben wirklich wichtig ist. Manche Angewohnheiten aus der Fastenzeit werden deshalb wie selbstverständlich auch über das Fasten hinaus beibehalten. Eine Fastenwanderung kann die Initialzündung zur Etablierung neuer Lebens- und Ernährungsgewohnheiten sein. Sie schärft das Bewusstsein für alle, was überflüssig ist – denn dies bleibt im hektischen Alltag oftmals auf der Strecke.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

 

 / 

Sign in

Kontaktoptionen



























        My favorites